Innovation trifft Tradition – eine gute Mischung für die Zukunft!
Die Anfänge des Familienunternehmens gehen auf die Gründung der Bäckerei Kanne im Jahr 1904 zurück. Im Jahr 1948 trat Wilhelm Kanne III in das väterliche Unternehmen ein, in dem er später mit der Entwicklung des Kanne Bio Brottrunk® begann. Heute werden mehr als 400 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in der Bäckerei, den 30 Filialen und in der Produktion von Kanne Brottrunk beschäftigt.
Anfang der 1980er Jahre stellte Wilhelm Kanne III seinen Kanne Bio Brottrunk® erstmals der Öffentlichkeit vor. Über 20 Jahre hatte er zuvor mit der Fermentation von Brotgetreide experimentiert – denn er war von der gesundheitsfördernden Wirkung milchsaurer Gärprodukte restlos überzeugt. Schon früh berichteten ihm Freunde und Bekannte begeistert von ihren Erfahrungen mit seinem Brottrunk.
Christel Kanne war als Frau des Brottrunk Erfinders Wilhelm Kanne III immer und überall dabei. Sie weiß noch genau, was sich rund um die Innovation Ihres Mannes abgespielt hat und wie die Firma Kanne gewachsen ist. „Wir haben immer alles zusammen gemacht,“ sagt sie. „Darum weiß ich noch heute ganz genau, was früher los war.“
Lesen Sie hier einen Ausschnitt aus Ihren Erinnerungen:
„1981 haben wir, ausgehend von einer kleinen Bäckerei, diesen Betrieb aufgebaut. 1956 haben ich und mein Mann geheiratet, denn die Schwiegereltern bestanden darauf, dass mein Mann erst heiratete, bevor er eine Bäckereifiliale eröffnen konnte. Dann haben wir eine Filiale eröffnet, und dann noch eine, bis wir 1969 aus allen Nähten platzten in unserem alten Betrieb, und dann sind wir nach Altlünen gegangen und haben da eine große Bäckerei auf der grünen Wiese gebaut. Dort sitzt die Bäckerei auch heute noch. Mittlerweile haben wir rund 30 Filialen.
Meinem unternehmungslustigen Mann war das Bäckergeschäft aber nicht genug. Er hat immer geforscht. Er war ein Mensch, der voller Ideen steckte und der einfach immer etwas neues machen musste. Er wollte ein Produkt für die menschliche Gesundheit herstellen. Zu dem Zeitpunkt hatte er durch russische Kriegsheimkehrer vom russischen Kwass gehört; ein Getränk, das aus vergorenem Brot, Gemüse und anderen Zutaten hergestellt wurde, Alkohol enthielt und das die Menschen damals tranken, um Krankheiten vorzubeugen.
Er begann zu experimentieren und machte die ersten Fermentations-Versuche in Tontöpfen. Es bildete sich ein Bio-Film um den Tontopf herum. Es schien als hätte sich der Tontopf durch die Vergärung von innen gereinigt. Mein Mann war auch damals schon gut vernetzt; da er selbst keine akademische Ausbildung besaß, fragte er Freunde und Bekannte aus dem Wissenschaftsumfeld nach diesem überraschenden Effekt. Ein bekannter Gärbiologe bestätigte, dass durch die Gärung eine Reinigung des Topfes stattgefunden habe. War es vielleicht möglich, diesen Prozess auch auf den menschlichen Körper zu übertragen? Der Tüftler witterte eine große Chance. Aber Wilhelm Kanne war mit dem Ergebnis seiner Experimente noch nicht zufrieden. Einige Gärungen schlugen fehl, die Ergebnisse waren nicht gleichmäßig, es funktionierte nicht recht. Was machte er falsch? Es vergingen noch einige Jahre der Forschung, bis die Gärungen gelangen, und der Kanne Bio Brottrunk so wie wir ihn heute kennen, produziert werden konnte.
Für die Produktion des Kanne Bio Brottrunks, versuchten wir Bio-Getreide in größeren Mengen zu erhalten. Doch damals gab es kaum Bio-Getreidebauern. Im Laufe der Zeit konnte Wilhelm Kanne mehr Großbauern in seinem Umfeld für den Bio-Anbau gewinnen. Es war damals nicht einfach, die Bauern dazu zu bringen, von konventionellem Anbau auf Bioanbau umzustellen, aber er schaffte es, und so war irgendwann die erste schwierige Phase vorüber und die Versorgung der Firma mit Bio-Getreide sichergestellt.
Bevor wir den Kanne Bio Brottrunk® auch an Fremde verkauften, haben wir zunächst unseren Freunden und Bekannten den Trunk gegeben. Die waren begeistert und erzählten wiederum Ihren Freunden und Bekannten davon. Der Brottrunk aus dem Hause Kanne war in aller Munde.
Für die ersten Experimente nutzte mein Mann Tonkrüge, doch schon bald musste etwas größeres her. In der alten Bäckerei in Lünen haben wir schließlich größere Gärbehälter aufgestellt. Der Brottrunk war von Anfang an ein ziemlicher Erfolg, ein regelrechter Boom. Nach einer Weile konnten wir die Nachfrage mit unserer Produktion nicht decken. Das Problem dabei war die lange Vergärungsdauer. Mehrere Monate muss man dafür einplanen und die Produktion konnte darum der wachsenden Nachfrage so schnell nicht gerecht werden. Wir haben keine Werbung für den Kanne Bio Brottrunk® gemacht, die Menschen hörten davon und wollten ihn einfach haben. Und weil unsere Räumlichkeiten fortwährend zu klein wurden, haben wir 1986 die Räumlichkeiten in Selm-Bork bezogen, wo wir heute auch immer noch nachhaltig und umweltbewusst produzieren."
Die Themen Umweltschutz und Nachhaltigkeit waren stets Dreh- und Angelpunkt der unternehmerischen Entscheidungen. Im Jahr 1996 wurde die Kanne Umweltakademie gebaut, in der eingeladene (Fach) Besucher – unter anderem Ärzte, Heilpraktiker, Tierärzte, Tierheilpraktiker und Sportvereine – das Kanne-Konzept hautnah erleben können. Nur wenige Zeit später wurde das erste firmeneigene Windrad aufgestellt, welches mittlerweile zusammen mit einer Photovoltaikanlage, zur umweltbewussten Energieerzeugung genutzt wird.
Viele Preise und Ehrungen wurden seit dem an die Firma Kanne vergeben, als Anerkennung für die nachhaltige Unternehmensführung.
Und die Erfolgsgeschichte geht weiter - für eine gesunde und umweltfreundliche Ernährung im 21. Jahrhundert!